a = (a + ) und daraus a = .
Der Schwammspinner ist eine bestimmte Raupe, die sich explosionsartig vermehrt.
Gehen wir von einer Kolonie von 1000 Faltern aus. Jedes Insekt habe pro Jahr
zwei überlebende Nachkommen, die zur Geschlechtsreife gelangen.
Es ist dann x0 = 1000 und
xn+1 = 2 . xn.
Für eine andere Wachstumsrate k gilt:
xn+1 = k . xn.
Es ergibt sich:
xn = kn . x0.
Ist k < 1 so stirbt die Population aus. Andernfalls wächst sie
exponentiell.
Dies kann natürlich nur in einem unendlichen Lebensraum gelten.
In einer begrenzten Welt oder einer Welt mit begrenztem Nahrungsvorrat
nehmen die Überlebenschancen ab, wenn die Anzahl (xn) sich einer bestimmten Grenze
nähert.
Ein erster und einfacher Versuch dies zu berücksichtigen ist folgendes:
Es soll gelten:
k (1 - xn) oder anders
k = r . (1 - xn) mit einer
gewissen Konstanten r. Es ist 1 die Grenze, welche xn nicht überschreiten
soll.
Wir erhalten die sogenannte logistische Gleichung.
(28.10.1804 bis 15.2.1849). Er wurde damit zum Vorläufer der modernen Bevölkerungsstatistik. Diese Iterationsgleichung 1.7 werden wir genauer untersuchen. Ist 0r < 1 so ist es nicht schwer zu zeigen, dass die Folge gegen 0 konvergiert. Die Population stirbt aus. Zum Untersuchen anderer Parameter r ist es nützlich, ein kleines Program zur Verfügung zu haben. In der emacs lisp sieht es folgendermaßen aus:
(defun fu(r x) (* r (- 1 x) x) ) (defun string(n x) "Wandelt einen Punkt in einen String! " (concat (number-to-string n) " " (number-to-string x) "\n")) (progn (setq x 0.9 n 0 r 3.55) (while (< n 300) (princ (string n x) (get-buffer "logistisch")) (setq x (fu r x) n (+ n 1)) ) )Lassen wir dieses Programm mit r = 1 und etwa 20 Iterationen laufen, so vermuten wir zu Recht, dass die Folge gegen 0 konvergiert. Wir können auch beweisen, dass die Folge keinen anderen Grenzwert haben kann. Angenommen a ist der Grenzwert der Folge (an). Dann ist auch an+1 = a. Wir erhalten: a = a . (1 - a) und daher a2 = 0. Also ist a = 0. Das heißt, wenn die Folge einen Grenzwert hat, so ist dies 0. In diesem Beispiel ist es einleuchtend, zu glauben, dass die Folge konvergiert. Tun wir es, trotz einem kleinem schlechten Gewissen. Biologisch heißt dies: Eine Population, welche die logistische Gleichung 1.7 mit r = 1 erfüllt ist zum Aussterben verurteilt.
Betrachten wir den Fall r = 2. Unser Programm sagt diesmal, dass der Grenzwert 0.5 ist. Dabei ist der Startwert egal. Auch diesmal ist dieser Grenzwert unter der Voraussetzung, dass er existiert leicht zu berechnen.
Schwieriger wird die Situation im Falle r = 3. Die ersten 20 Iterationen liefern folgendes Ergebnis:
0 0.9 1 0.26999999999999996 2 0.5912999999999999 3 0.72499293 4 0.5981345443500453 5 0.7211088336156269 6 0.603332651091411 7 0.7179670896552621 8 0.6074710434816448 9 0.7153499244388992 10 0.6108732301324812 11 0.7131213805199696 12 0.6137378314957869 13 0.711191117059908 14 0.6161949362249647 15 0.7094962103870291 16 0.6183340135004208 17 0.7079911837466467 18 0.6202190024510059 19 0.7066421743490551Diesmal zeigt unser Programm etwas zwielichtiges. Es sieht so aus, als ob die Folge zwischen zwei Werten hin und her springt. Konvergiert sie? Wenn ja, kann man den Grenzwert berechnen?. 1.1Noch unübersichlicher wird die Frage bei r = 3.2 oder gar r = 3.9. Veranschauicht man sich diese Daten mit gnuplot, so ergibt sich mit r = 3.55 und 300 Iterationen: Das heisst die errechneten Zahlen pendeln zwischen einer Reihe von Werten hin und her. Wir brauchen also unbedingt Konvergenzkriterien. Andreas Bartholome