Andere Kennzeichen der Unendlichkeit
Wir müssen etwas vorbereiten
Wir sagen ein
ist erreichbar von
aus, wenn
ist.
Hilfssatz 3.9
Ist
surjektiv, so gilt für alle
:
![$ [c]=[a]$](img371.png)
Beweis:Sei
![$\displaystyle T=\{c\vert c\in [a]$](img372.png)
und
Es ist
. Sei
. Es
gilt
. Ist
, so ist
und man ist fertig. Andernfalls gibt es ein
mit
. Daher ist
. Daher ist
. Nun ist aber
. Denn es gibt ein
mit
. Daher ist
. Es
ist also
. Wir können daher obige Gleichung
weiterschreiben.
.
ist daher gegenüber
abgeschlossen. Es ist
.
Beweis:Sei
Es ist
nach Voraussetzung. Sei
. Also
. Angenommen
. Es gibt dann ein
mit
. Weil
injektiv ist, ist
. Daher ist
. Das ist ein Widerspruch zur
Voraussetzung.
Hilfssatz 3.11
Sei
mit injektivem
. Für
gilt:
. oder
oder
![$ [b]\subset [a].$](img400.png)
Beweis:Wir betrachten
.
- Ist
, so ist
und daher
. Man
ist fertig.
- Andernfalls ist
.
- Ist
abgeschlossen gegenüber
, so ist
. Das heißt
.
-
ist nicht abgeschlossen gegenüber
. Dann
gibt es ein
, aber
. Ist
, so ist
und man ist
wieder fertig. Andernfalls ist
. Es gibt daher
ein
mit
. Weil
injektiv ist,
folgt
.Daher ist
. Dies widerspricht der Wahl von
.
Beweis:Seien
mit
. Dann ist
. Wäre
, so
wäre
. Es gäbe ein
mit
.
Dieses
wäre auch in
. Das hieße
im
Widerspruch zum Lemma 3.10. Daher ist
injektiv. Zu
zeigen bleibt die Surjektivität von
.
Sei
eine gegenüber
abgeschlossene Teilmenge von
. Ist
, so ist
und man ist fertig. Andernfalls ist
.
Sei
ist nicht gegenüber
abgeschlossen, da
sonst
, also
die leere Menge wäre. Also gibt es
aber
.
Beh.:
Bew.: Wäre das nicht der Fall, so gäbe es ein
mit
. Also ist
und wegen
3 ist
.
Angenommen
, so ist
und
. Also ist
. Es gibt daher ein
mit
. Weil
injektiv ist, ist
.
Das kann aber nicht sein. Es kann also ein
nicht geben. Daher ist
. Das heißt die Abbildung
ist
surjektiv.
Beweis:1.
2.
sei eine injektive nicht surjektive
Funktion und
. Weiter sei
die von
erzeugte
einstellige Unteralgebra. Ich betrachte die Menge der zyklischen
Unteralgebren von
. Durch
![$\displaystyle \beta:[b]\mapsto [\alpha(b)]=\alpha([b])$](img449.png) |
(5) |
wird jeder solchen zyklischen Unteralgebra eine echte zyklische Unteralgebra
zugeordnet. Nach dem Rekursionssatz gibt es eine Funktion

Menge der zyklischen Unteralgebren
mit
und
. (Dies kann man auch so formulieren: Es
gibt eine Funktion
Menge der zyklischen Unteralgebren mit
und
) Beh.:
ist streng monoton
fallend.
Bew: Es sei
Es ist
und
. Also ist
. Sei
und
. Dann ist
. Also ist
abgeschlossen gegenüber Nachfolgern.
Daher ist
. Die Funktion
ist daher echt monoton fallend.
2.
3.: Ist
echt monoton
fallend, dann enthält

kein minimales Element.
3.
2. Sei
eine Menge ohne minimales
Element. Das bedeutet. Für jedes
ist
. Nach dem Auswahlaxiom gibt es daher
eine Funktion
mit
für
alle
. Wir wählen ein beliebiges
aus. Nach dem Rekursionssatz gibt es eine eindeutig bestimmte Funktion


, mit
und
.
Man zeigt leicht:
ist echt monoton fallend.
2.
1. Da es eine streng monoton fallende Funktion


gibt, gibt es eine echt absteigende Kette
. Daher ist
eine Folge von nichtleeren paarweise
disjunkten Mengen. Nach dem Auswahlaxiom gibt es daher eine Folge
mit
. Die
sind daher paarweise
verschieden. Wir haben daher eine injektive Funktion


. Das heißt
ist unendlich.
Es ist natürlich auch
unendlich genau dann, wenn es Teilmenge von
ohne maximales Element gibt.
Es müsste auch gezeigt werden können:
ist unendlich genau dann wenn es
eine Funktion
gibt und eine Bahn ohne Wiederkehr.
Dies
ist deutlich zu machen.
Satz 3.14
Ist
eine endliche Menge und
beliebig, so ist
endlich.
Beweis:Angenommen es gibt eine injektive Funktiopn
, welche nicht surjektiv ist. Also gibt es ein
mit
, welche nicht surjektiv ist.
1. Fall:
. Dann ist
und daher
unendlich.
2. Fall: Dann ist aber
. Es ist aber auch
. Also ist wieder
unendlich. Dies widerspricht
der Voraussetzung.
Wir wollen eine Menge zählbar nennen, wenn es ein
gibt und eine
Bijektion

, wenn es also
eine Bijektion auf einen unteren Abschnitt von
gibt.
Satz 3.15
Eine Menge ist genau dann endlich, wenn sie zählbar ist.
Dies ist vielleicht das Endlichkeitskriterium welches den meisten Leuten
zuerst einfällt.
Beweis:Sei
endlich. Dann enthält die Menge der zählbaren Teilmengen von
ein
maximales Element
und eine bijektive Funktion
.
Beh.
.
Wäre dies nicht der Fall, so gäbe es ein
aber
.
Wir betrachten
.
und die Funktion:
 |
(6) |
Diese Funktion ist bijektiv. Das geht aber nicht, da schon
maximal
war.
Zu zeigen oist, dass jeder untere Abschnitt von
endlich ist.
Dies ist sicher richtig für
.
Sei
endlich  |
|
ist wegen 3.14 gegenüber Nachfolgern abgeschlossen
also ist

.
Wir haben also folgendes Ergebnis. Die endlichen Mengen sind genau die Mengen,
die einem unteren Abschnitt von
gleichmächtig sind.
Jetzt ist einfach:
Satz 3.16
Die Vereinigung zweier endlicher Mengen ist endlich.
Hinweise:
- Ein Argument von Aristoteles:Zitiert nach ,,Aristoteles Kritiker der
Wirklichkeit`` [LL55, Seite 25]
,,Man kann behaupten, dass in jeglichem Bereiche, wo es eine Stufenreihe,
ein Höher oder Niedriger bezüglich der Vollkommenheit gibt, notwendig auch
ein schlechthin Vollkommenstes besteht. Da es nun unter dem, was ist, eine
solche Abstufung von Dingen höherer und geringerer Vollkommenheit gibt, so
gibt es auch ein vollkommenstes Seiendes, und dies dürfte das Göttliche
sein.``
Diese Bemerkung des Aristoteles erscheint falsch. Denn nehmen wir die Menge
der natürlichen Zahlen. Diese Menge ist der Größe nach geordnet aber sie
enthält kein größtes Element. Analog ist dies mit dem unendlichen Abstieg.
Auch
er ist nicht notwendig widersprüchlich. Im übrigen ist hier schon drin
enthalten, dass alle Mengen endlich sind. Denn sei
eine unendliche
Menge. Dann enthält
eine Teilmengeohne größtes Element. Ja
enthält sogar Ketten ohne größtes Element und Ketten ohne
kleinstes Element. Es ist aber die Frage, ob Aristoteles dies als
Gegenargument zugelassen hätte. Denn in einem anderen Sinne stimmt seine
Behauptung in der Potenzmenge schon. Und zwar wenn es nur endliche Mengen
gibt. Vielleicht ist das der geheime Grund warum er nur endliche Mengen
zulässt. Seine Gottesbeweise funktionieren sonst nicht.
- Thomas von Aquin scheint explizit die Existenz der Unendlichkeit zu
leugnen. So schreibt er in der Summe wider die Heiden
[von74, 20. Kapitel ,,Gott ist kein Körper`` Seite 77]
,,Eine unendliche Größe gibt es nicht``
Andreas Bartholome
2005-03-06